Allgemein

28.08.2023 Spinnen in Linn

KrähenFee-Festival in Krefeld. Eine der deutlichsten Erinnerungen an das Wochenende in Burg Linn betrifft Spinnen – hunderte kleine Babyspinnen, die an langen Fäden durch die Luft flogen und anstatt irgendwo in der Natur bei mir landeten. Ich war froh, meinen australischen Lederhut zu tragen, denn nicht wenige seilten sich von der Hutkrempe ab. Ansonsten hätte ich die in den Haaren sitzen gehabt.

Altweibersommer, die Spinnchen gehören dazu.

Das Event hatte im vergangenen Jahr zum ersten Mal stattgefunden, da war ich nur zur Lesung von „Drachengrün und Rabenschwarz“ samstags erschienen. Für dieses Jahr meldete ich mich zur vollen Teilnahme an und teilte mir einen großen Stand mit anderen Autoren. Ein wesentlicher Teil des Tages bestand darin, Spinnen wegzupusten, doch es ergaben sich auch viele Gelegenheiten, mit Besuchern zu sprechen, die sich für meine Bücher interessierten.

KrähenFee-Convention in Krefeld, Burg Linn

Bei Anmeldung zu diesem Event hatte ich noch die ehrgeizige Idee, die fertig gedruckte Fortsetzung „Wald Land Fluss“ bereits dabeihaben zu können. Bald stellte sich heraus, dass es so schnell damit nicht gehen würde, aber aus dem Manuskript ein paar Absätze lesen, das könnte ein guter Kompromiss sein. Also bereitete ich dafür alles vor.

Um es kurz zu machen: Meine Lesung fand nicht statt.

Der Veranstalter hatte sie für Sonntag 14 Uhr im Lesezelt angesetzt, doch gleichzeitig startete auch der Kostümwettbewerb, und zwar nur einen Steinwurf weiter. Tja … ich nutzte die Zeit vor leeren Bänken für ein paar Notizen und kehrte nach Ablauf meines Zeitfensters zum Stand zurück.

Tags zuvor hatten wir wunderbares Wetter gehabt, der Sonntag jedoch zog alle Register. Eine Warnung wurde durchgegeben, dass in zwanzig Minuten ein schweres, wenn auch kurzes, Gewitter zu erwarten sei. Schnell wurden Planen aufgehängt, Dinge eingepackt oder wasserdicht abgedeckt, die Siegerehrung des Kostümwettbewerbs erledigte man sofort. Ein Windstoß, bei dem unser großer Pavillon fast abhob, kündigte das Gewitter an. Es schüttete, blitzte, donnerte – dann war es vorbei. Blauer Himmel wie zuvor. Wir packten wieder aus.

Leider kam dann die Info, dass eine weitere Wetterfront folgen würde, und wir exerzierten alles nochmal durch. Die Stimmung sank, misstrauische Blicke gingen nach oben, ob da noch irgendwelches Blau zu erwarten war. Lohnte sich die Mühe noch? Es war eine Stunde vor Schluss, da konnte man doch genauso gut einpacken.

Kurz darauf ging wieder jemand von der Orga herum und informierte, dass aufgrund der Wetterlage die Veranstaltung nun vorzeitig beendet würde, der nächste Regen sei schon bald zu erwarten.

Ich war mit kleinem Gepäck angekommen und hatte alles zügig verstaut. Mein Auto erreichte ich mit den ersten Regentropfen. Hoffe, dass alle anderen Aussteller ebenso trocken davongekommen waren.

Auf das Wetter haben Veranstalter keinen Einfluss. Ansonsten war ja alles prima. Der Termin fürs nächste Jahr steht schon, ich werde wieder dabei sein. Für eine Verbesserung meiner Präsentation habe ich jetzt viele Anregungen, über eine Lesung denke ich aber kritisch nach. Die Romanfortsetzung werde ich dann fertig haben, vielleicht auch noch anderes, an dem ich gerade arbeite.

Ich richte mich sicherheitshalber auch wieder auf Unwetter ein – und hoffe, dass es nur ein paar hundert Spinnenbabys sein werden.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert